„Ich führe unsere Familientradition weiter.“

Seit Jahrhunderten sömmert das Vieh im Montafon auf hoch gelegenen Alpen. Gut genährt kehrt es im September ins Tal zurück. Der Alpabtrieb wird seit jeher gefeiert und das gesund gebliebene Vieh von den Bauern dankbar empfangen. 

Die Milchstöfleri

Der Zug der geschmückten Tiere – neben Kühen sind zum Teil auch Schafe, Ziegen und Esel darunter – wird mit Speis und Trank, an manchen Orten auch mit musikalischer Begleitung, erwartet. Besonders herzlich empfangen wird die „Milchstöfleri“ – die Kuh, die den Sommer über die meiste Milch gegeben hat. Sie ist leicht erkennbar an der schönsten und größten „Maien“, dem Blumenschmuck. 

 

Kränze und bunte Blumen zum Dank!

Denn musste eine Alpe über den Sommer keine Verluste hinnehmen, wird das Vieh für die Heimkehr ins Tal mit Kränzen und bunten Blumen geschmückt.

Aus Alpenrosen, Latschenkiefern und Silberdisteln werden in aufwändiger Handarbeit Kronen für die Tiere gefertigt. Eine solche Maienbinderin ist Ingrid Moosbrugger, die seit über 7 Jahren für die sogenannten „Hutmaien“ auf der Alpe Vergalda verantwortlich ist.

„Meine Eltern haben während meiner Kindheit verschiedene Alpen über den Sommer bewirtschaftet. Dabei habe ich mir das Handwerk bei meiner Mama abgeschaut und diese Familientradition führe ich mit viel Liebe fort.“ 

Ingrid sammelt für die Maien frische Blumen im Vergaldatal und bindet sie in aufwändige Gestecke zusammen.

„Für große Maien benötigt man ungefähr eine Stunde. Die kleineren Hutmaien erfordern ungefähr die halbe Zeit.“, erklärt Ingrid.

Die Bartholomäbergerin, die seit vielen Jahren im wunderschönen eigenhändig renovierten Messnerhaus am Innerberg lebt und auch die Kirche dort dekoriert, hat sich für die heurigen Hutmaien auf der Alpe Vergalda etwas ganz Besonderes ausgedacht. „Aus Holzplatten säge ich Schilder aus, auf die ich den Namen des Senns aufmale.“ Bei der 68-jährigen ist die Vorfreude auf den Alpabtrieb jedenfalls groß.

„Ich freue mich jedes Mal von Herzen, wenn das Vieh, der Senn und die Hirten nach einem schönen Alpsommer wohlbehalten wieder ins Tal zurückkehren und guten Käse sowie andere feine Alpprodukte mitbringen.“, meint sie freudestrahlend. 

Der genaue Termin des Alpabtriebs

Die Wetterlage und das Graswachstum bestimmen den genauen Termin des Alpabtriebs. Mensch und Vieh treten den Heimweg ins Tal etwa Anfang bis Mitte bis Ende September an. Bei frühem Kälteeinbruch können sie auch kurzfristig vorverlegt werden.

Warst Du schon einmal bei einem Alpabtrieb dabei?

Hier erhältst Du einen ersten Eindruck, was Dich erwartet:

Alpabtrieb Tschagguns | © Montafon Tourismus GmbH Schruns, Andreas Haller
Was ist ein Alpabtrieb?
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